Zugausfälle: Voussem nimmt Deutsche Bahn und Nahverkehr Rheinland in die Pflicht
Kreis Euskirchen. Die häufigen Ausfälle der erst im Dezember 2014 eingeführten LINT-Züge auf den Eifelstrecken veranlassten Klaus Voussem MdL zu Beginn des Jahres, bei der Deutschen Bahn und dem Nahverkehr Rheinland (NVR) auf eine schnelle Lösung der Probleme zu dringen. Im Gespräch mit Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für NRW, nahm dieser Stellung zu den Problemen auf den Eifelstrecken. Die Deutsche Bahn sei daran interessiert, so schnell wie möglich die Situation zu normalisieren. Auch würde der Vorschlag von Klaus Voussem und anderen Politikern aufgegriffen, die ausgemusterten TALENT-Triebwagen für die betroffenen Strecken zu reaktiveren, um den Fahrplan einhalten zu können. Teilweise seien sie bereits im Einsatz.
Dr. Norbert Reinkober und Holger Fritsch vom Nahverkehr Rheinland nahmen ebenfalls zu der Problematik Stellung. Demnach komme es derzeit aufgrund technischer Probleme vermehrt zu Zugausfällen. Auch Schwierigkeiten durch das neue elektronische Stellwerk am Bahnhof Euskirchen und die Signalanlage in Bonn tragen laut dem Nahverkehr Rheinland zu der angespannten Situation bei.
Diese missliche Lage stößt bei Klaus Voussem, Verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, auf Unverständnis: Die aufgezählten Probleme waren allesamt auf lange Sicht bekannt, die Züge sind fabrikneu. Wenn nach zwei Wochen Betrieb schon erste Schäden auftreten, so stimmt sicherlich etwas mit der Qualitätskontrolle seitens des Herstellers nicht, so Voussem. Letztendlich muss auf Grundlage der geschilderten Probleme die Frage erlaubt sein, ob die LINT-Züge überhaupt für die Strecken Köln-Trier und Bonn-Bad Münstereifel geeignet sind.
Auch die Ankündigung von Deutscher Bahn und NVR, durch den Kauf von neun zusätzlichen vareo-Mittelteilen das Platzangebot von 180 auf 300 Sitzplätze zu erhöhen und die Situation zu entspannen, sieht Klaus Voussem skeptisch: Die zusätzlichen Mittelteile sollen erst 2017 zum Einsatz kommen, bis dahin kann die Situation auf keinen Fall so angespannt bleiben. Der Landtagsabgeordnete befürchtet in diesem Fall, dass sich viele Pendler von der Bahn verabschieden und auf das Auto umsteigen. Der Zeitplan ist völlig inakzeptabel, es müssen kurzfristige Lösungen her, die das Vertrauen der Bahnreisenden in die Deutsche Bahn wieder herstellen und die Strecken attraktiv halten.