Solidarität mit den Zuckerrübenanbauern in der Region gezeigt

Zusammen mit rund 150 Zuckerrübenanbauern und Mitarbeitern der Euskirchener Zuckerfabrik protestierte auch Klaus Voussem MdL für faire Wettbewerbsbedingungen auf dem Zuckermarkt. Foto: Dreimüller / Büro Voussem

Euskirchen. Die CDU Landtagsfraktion NRW wird in der kommenden Woche im Plenum einen Antrag zum Erhalt des Zuckerrübenanbaus einbringen (Drucksache 17/5070). Dies sagte der CDU Landtagsabgeordnete Klaus Voussem am Rande einer Protestveranstaltung von rund 150 Euskirchener Zuckerrübenanbauern und Mitarbeitern vor der Zuckerrübenfabrik in Euskirchen. Voussem und die CDU Landtagsfraktion zeigten sich solidarisch mit den Anliegen der Zuckerrübenanbauer, die gegen Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der EU protestierten.

Konkret richtete sich der Protest gegen das Verbot der Saatgutbeize im deutschen Zuckerrübenanbau. Das Beizen des Saatguts ist in neun EU-Mitgliedsstaaten erlaubt, in Deutschland jedoch nicht. Dadurch entstehen den Zuckerrübenanbauern ein hoher wirtschaftlicher Nachteil „Insbesondere das Verbot der Saatgutbeize in der gegenwärtigen Weise mit Neonicotinoiden ist widersinnig“, so Klaus Voussem MdL. „Wir brauchen gerade mit Blick auf den Natur- und Umweltschutz eine Ausnahme in der Anwendung, solange wie keine echten Alternativen zur Verfügung stehen.“

Die Beize ist durch ihre direkte Einbringung in die Saatgutpille und das Roden der Rüben vor der Ausbildung von Blüten für die Bestäuber wie etwa Bienen unter Berücksichtigung von speziellen Anwendungsbestimmungen ungefährlich. Deshalb fordern CDU und FDP im Landtag, dass das Land NRW sich für eine Notfallzulassung der Saatgutbeize in Deutschland einsetzt. Die Bundesregierung soll sich für eine Angleichung der Aussaatbedingungen innerhalb der EU einsetzen. So können die wirtschaftlichen Nachteile der deutschen Zuckerrübenbauern ausgeglichen werden. Zudem soll der Bund sich für den Erhalt der kompletten regionalen Wertschöpfungskette der Zuckerproduktion einsetzen und eine Wirtschaftlichkeitsstudie zusammen mit den regionalen Rübenbauern erarbeiten.

Regionen wie die Jülich-Zülpicher Börde gehören zu den wichtigen Standorten des Zuckerrübenanbaus in NRW. Anbau und Verarbeitung der Rüben stehen in einem direkten Zusammenhang. Wenn eine Zuckerfabrik ihren Bedarf an Rüben nicht aus einem relativ begrenzten Umkreis decken kann, ist deren Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben. Umgekehrt ist der Anbau von Zuckerrüben für Landwirte nicht rentabel, wenn keine Zuckerfabrik in der Nähe vorhanden ist. Damit steht die Zuckerrübe für eine nachhaltige und regionale Erzeugung und Produktion von Lebensmitteln. Mit ihren tiefen Wurzeln lockern die Rüben zudem den Boden und lassen diesen Stickstoff besser aufnehmen. Durch die lange Vegetationszeit und den aufgelockerten Bewuchs sind die Zuckerrübenfelder außerdem für viele Lebewesen, besonders für bodenbrütende Vögel, ein wichtiger Lebensraum.