Zu Besuch in Düsseldorf

Die Möglichkeit, Politikern über die Schulter zu schauen und die Abläufe des Landtags kennen zu lernen nutzten rund 50 Schüler der achten und neunten Klasse des Euskirchener Emil-Fischer-Gymnasiums während ihres Besuchs im Düsseldorfer Landtag.
Nach der Ankunft am Landtag ging es für die Schülerinnen und Schüler direkt ins Herzstück des Hauses, dem Plenarsaal, und nahmen dort auf den Stühlen der Abgeordneten Platz. Nach einer inhaltlichen Einführung durch eine Mitarbeiterin des Besucherdienstes diskutierten die Schülerinnen und Schüler dort im Rahmen einer nachgestellten Plenarsitzung über einen fiktiven Gesetzentwurf zur Einführung eines Wahlrechts ab der Geburt. Die verschiedenen Redebeiträge hatten die Schüler während des Unterrichtes in den vergangenen Wochen vorbereitet.
Mit den Eindrücken aus dem Plenarsaal ging es für die Schülerinnen und Schüler aus Euskirchen anschließend in ein Gespräch mit ihrem Landtagsabgeordneten Klaus Voussem. „Ich freue mich immer, wenn Schüler kommen und Interesse an der Arbeit des Landtags haben“, so Klaus Voussem.
Nachdem sich der Euskirchener Abgeordnete kurz den Schüler vorgestellt hatte, wollten diese von ihm wissen, wie man Landtagsabgeordneter werden kann. „Es ist kein Lehrberuf wie etwa Bäcker oder Bürokaufmann“, antwortete Voussem. Ein Interesse an politischen Prozessen und Strukturen sei aber wichtig, mit einem politischen Engagement vor Ort könne man den Grundstein für eine politische Karriere legen. Auch interessierten sich die Schüler dafür, wie viel Freizeit ein Politiker hat. Sechs bis sieben Tage sei er in manchen Wochen unterwegs, antworte Voussem, entspannen könne er, ebenso wie die Schüler, in den Ferien, denn dann macht auch der Landtag Pause.
Neben Fragen zur geplanten Rente mit 63 interessierten sich die Schüler dafür, wie die Politik verhindern wolle, dass immer mehr junge Menschen aus ländlich geprägten Gebieten wie etwa dem Kreis Euskirchen abwandern. Klaus Voussem verwies auf die Wichtigkeit einer guten Infrastruktur mit KiTa-Plätzen, guten Bildungsangeboten und schnellem Internet. Zudem müsste die Politik dafür sorgen, Arbeitsplätze zu erhalten. Eine allgemein gültige Antwort sei jedoch nicht möglich, denn: „Jeder muss individuell für sich entscheiden, ob er hier wohnen bleibt“, so Voussem. „Ich bin ein Lokalpatriot, weil es bei uns im Kreis Euskirchen einfach schön ist.“ Klar sei jedoch auch, dass zu wenig für den ländlichen Raum getan werde. Dies möchte der Euskirchener Landtagsabgeordnete gerne ändern.