Weiertor in Zülpich wird dank NRW-Förderung restauriert

Zülpich. Gute Nachrichten für die Stadt Zülpich und das in die historische Stadtbefestigung eingelassene Weiertor: Das Land NRW stellt insgesamt rund 610.000 Euro aus dem Förderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen.“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung Verfügung. Ministerin Ina Scharrenbach hat den Förderbescheid im Rahmen einer kleinen coronakonformen Feierstunde vor Ort übergeben. Mit dem Geld soll der Wiederaufbau des Weiertors finanziert werden. Dieser lehnt sich an das historische Vorbild an, wird jedoch nicht originalgetreu umgesetzt.

Möglich gemacht hat die unkomplizierte Förderzusage auch der Euskirchener CDU Landtagsabgeordnete Klaus Voussem, der mehrmals bei Heimatministerin Ina Scharrenbach für das Projekt vorsprach und den Austausch initiierte. Gestellt wurde der Förderantrag von den Hovener Jungkarnevalisten (HJK). Diese werden das „neue alte“ Weiertor nach Fertigstellung als Vereinsdomizil nutzen und sich damit den lange gehegten Traum von der Heimat in einer Toranlage der mittelalterlichen Stadtmauer erfüllen. Damit werden alle vier Stadttore zukünftig von den vier kernstädtischen Karnevalsgesellschaften genutzt. Neben den Karnevalisten soll das Tor aber auch als Ort der Begegnung für die Öffentlichkeit erlebbar gemacht werden – beispielsweise am „Tag des offenen Denkmals“ oder bei Stadtfesten und Veranstaltungen im direkt angrenzenden Park am Wallgraben.

„Nur noch wenige Einwohner von Zülpich wissen, wie das Weiertor einst ausgesehen hat“, so Klaus Voussem. „Umso mehr freut es mich, dass wir den Förderprozess nun erfolgreich abschließen konnten und das Geld bewilligt wurde. Dies ist eine zusätzliche Investition in unsere Heimat.“

Beim Bombenangriff der alliierten Streitkräfte wurden an Heiligabend 1944 weite Teile der Zülpicher Kernstadt zerstört. Auch das Weiertor, das westlich gelegene Tor der mittelalterlichen Stadtbefestigung, wurde bei dem Bombardement schwer getroffen. Der stadteinwärts gelegene Hauptturm sowie einer der beiden vorgelagerten Außentürme wurde nahezu vollständig zerstört. Es sollte viele Jahre dauern, bis das Weiertor zumindest halbwegs wieder hergestellt wurde. Erst 1974 konnte zumindest der rechte Außenturm rekonstruiert werden. Der Hauptturm hingegen wurde nicht wiederaufgebaut, und so wurde die Erinnerung an die eigentliche Schönheit des Weiertores allmählich aus dem Gedächtnis der Bürgerinnen und Bürger von Zülpich gelöscht.