Warum macht Haribo Euskirchen nicht froh?

Der Bonner Süßwarenhandel „Haribo“ hat sich bei der Standortwahl für ein Logistikzentrum, welches für die Belieferung von ganz Deutschland, Nordfrankreich und der Beneluxstaaten zuständig sein soll, gegen die Stadt Euskirchen entschieden. Stattdessen wird das Unternehmen Anfang des Jahres 2014 eine ca. 30 Hektar große Fläche in der rheinland- pfälzischen Gemeinde Grafschaft erwerben. Neben Hochregallagern sollen in einem zweiten Schritt wohl auch Produktionshallen errichtet werden, wodurch Arbeitsplätze im dreistelligen Bereich entstehen.
In Euskirchen war Haribo in der Vergangenheit eine Teilfläche des Industrieparks am Silberberg angeboten worden, die im Landesentwicklungsplan für industrielle Großansiedelungen reserviert ist.
Der Landtagsabgeordnete des Kreises Euskirchen, Klaus Voussem, reagiert mit einer Kleinen Anfrage an die nordrhein-westfälische Landesregierung auf die Entscheidung gegen den Standort Euskirchen: „Für unsere Region wäre diese Ansiedlung ein unglaublicher Gewinn gewesen. Jetzt freut sich unser Nachbarland über Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und Wertschöpfungen. Wir müssen die Gründe für diese Entscheidung genau analysieren um künftige Verhandlungen mit anderen Unternehmen erfolgreicher zu bestreiten.“
Konkret möchte Voussem wissen, welche Maßnahmen die Landesregierung ergriffen hat, die Stadt Euskirchen bei der Bemühung um die Ansiedlung von Haribo zu unterstützen. Daneben erwartet der CDU-Abgeordnete auch eine Stellungnahme der Landesregierung in Bezug auf die erheblichen Unterschiede bei den Grund- und Gewerbesteuerhebesätzen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, die bei der Standortwahl von Haribo offenbar auch eine mitentscheidende Rolle gespielt haben.