Sozialer Wohnungsbau am Beispiel der Kreisstadt Euskirchen

„Das ist ein hervorragendes Beispiel für den sinnvollen Einsatz von Mitteln im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus. Kompliment an die Verantwortlichen in der Geschäftsführung und den Aufsichtsgremien.“

Mit diesen Worten kommentiert CDU-Landtagsabgeordneter Klaus Voussem das Projekt „Erft-Quartier“ der Euskirchener Baugesellschaft (EUGEBAU) nach einem Besuch vor Ort. Voussem wurde vom stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates, dem Euskirchener Kreistagsabgeordneten Bernd Kolvenbach begrüßt.

Der Architekt der EUGEBAU, Herr Sven Möller stellte die Gesamtplanung für dieses Quartier vor. In diesem Gebiet wurde in 1960er Jahren von der EUGEBAU ein Wohnquartier mit acht Mehrfamilienhäusern entwickelt. Es entstanden 90 Wohnungen mit rund 6.600m² Bruttogeschossfläche. Der noch heute gültige Durchführungsplan sieht eine lose Bebauung mit weiten Grünflächen vor.

Der zunehmende Druck auf dem Wohnungsmarkt wie auch die Notwendigkeit an energetisch optimierten Häusern führten bei den Verantwortlichen der EUGEBAU dazu, sich über die Fortentwicklung des Quartiers Gedanken zu machen. Es wurde ein Masterplan entwickelt, der unter Einbeziehung der vorhandenen Qualitäten folgende Handlungsschwerpunkte vorsieht:

–          Wohnraumschaffung:

Durch eine Nachverdichtung der vorhandenen Bebauung ergibt sich die Chance, neun weitere Mehrfamilienhäuser mit 122 Wohnungen auf rund 7.900m² Bruttogeschossfläche entstehen zu lassen. Möller dazu: „Die zukünftige Bebauung entwickelt die vorhandene Struktur weiter, sodass interessante Plätze und Freiraumqualitäten entstehen. Durch das zusammenhängende Quartier bieten sich Symbiosen in Energetik und sozialen Angeboten an.“

–          Parkraumschaffung:

Durch die zunehmende Mobilisierung der Gesellschaft ist die Schaffung von Parkraum und Mobilitätsangeboten eine immer größer werdende Herausforderung. An Stelle eines flächenraubenden Garagenhofes wird ein dreigeschossiges Parkdeck mit etwa 120 Stellplätzen errichtet.: „Hier wird zentral für das komplette Revier eine Möglichkeit zur Unterbringung der Fahrzeuge ermöglicht.“ Erklärt der Architekt. Für weitere Mobilitätsangebote wird mit CarSharing Anbietern eine Kooperation gesucht. Eine Ausstattung mit Elektroladesäulen und Nutzung des Parkdeckdaches zur Herstellung von Photovoltaikstrom ist selbstverständlich. Möller weiter: „Durch die Herstellung des konzentrierten Parkraumes bleiben Grünflächen erhalten, und Parksuchverkehr wird vermieden.“ Die Höhenentwicklung des Parkdecks bleibe deutlich unter der vorhandenen Bebauung. Die Gestaltung der Fassade füge sich harmonisch in die Umgebung und greife regionale Bezüge auf.

–          Freiflächenqualitäten:

Im gesamten Quartier ist eine Aufwertung in der Ökologie und den Aufenthaltsbereichen zu erwarten. Architekt Möller betonte in diesem Zusammenhang: „Die städtebauliche Anordnung der neuen Häuser lässt vielfältige Platzqualitäten und unterschiedliche Freiräume entstehen.“ Offene grüne Plätze mit Spielbereichen für unterschiedliche Altersklassen fördere das soziale Zusammenleben. Ein übergeordneter Quartiersplatz für alle Bewohner mit verschiedenen Angeboten (Boule Platz, Bänke, Fitness- und Spielgeräte) sei geplant. Die fußläufige Verbindung zwischen den östlichen Wohngebieten und dem öffentlichen Spielplatz in der Erftaue schaffe für alle Euskirchener eine hohe Aufenthaltsqualität.

Bernd Kolvenbach ergänzte: „Für die Stadt Euskirchen ergibt sich mit minimalem Aufwand eine seltene Gelegenheit, bezahlbaren innerstädtischen Wohnraum mit Anbindung an Grünflächen und hoher Aufenthaltsqualität herzustellen.“ Das Vorhandensein der Infrastruktur erlaube eine zeitnahe Umsetzung. Voussem war beeindruckt: „Hier besteht die Chance, etwa 120 barrierefreie Wohnungen für Singles, Paare und Familien zu erstellen, die vom Wohnungsmarkt dringend benötigt werden. Das ist für mich eine Planung mit Ziel und Augenmaß. Diese Projekte verdienen eine intensive Förderung auch durch das Land NRW. Dafür will ich mich gerne im neuen Landtag einsetzen.“