Platzproblem wird sich in Zukunft verschärfen

Weilerswist. Nur wenige Zentimeter Platz haben die Autos, die sich an den parkenden Lastkraftwagen vorbei durch die Robert-Bosch-Straße in Weilerswist drücken. Auf der rechten und linken Seite der Fahrbahn haben die LKW-Fahrer ihre Gefährte abgestellt, um in den umliegenden Märkten kurz ihre Besorgungen zu machen. Diese Situation schildert eindrucksvoll das Problem im Weilerswister Gewerbegebiet, um dass sich die CDU-Bürgermeisterkandidatin Anne Horst gerne kümmern möchte. Zu einer Ortsbesichtigung hatte Horst den Euskirchener Landtagsabgeordneten Klaus Voussem eingeladen, der als verkehrspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion mit der Thematik bestens vertraut ist. „Das Problem ist vielschichtiger, als es auf den ersten Blick aussieht“, so Voussem.
Denn es reiche nicht nur, den LKW-Fahrern das Parken zu verbieten, dadurch würde das Problem nicht gelöst, sondern nur verlagert. Denn viele Fahrer suchten das Weilerswister Gewerbegebiet auf, um dort ihre Ruhezeiten einzuhalten. „Die LKW-Fahrer brauchen einfach mehr Parkraum“, stellte der Landtagsabgeordnete fest. Dieser fehle offensichtlich auf den Autobahnraststätten, weshalb die Fahrer im Gewerbegebiet parken. Laut Straßen.NRW gibt es derzeit in Nordrhein-Westfalen rund 6.000 ausgewiesene LKW-Parkplätze, 4.000 Plätze fehlen laut einer Prognose bis zum Jahr 2025. Im Hinblick auf den zunehmenden Schwerlastverkehr in Deutschland ist für Anne Horst derzeit keine Besserung in Sicht, im Gegenteil: „Die Situation hier in Weilerswist wird sich in den kommenden Jahren noch verschärfen.“ Dies sieht auch Klaus Voussem so: „Der Ausbau des Autobahnnetzes und der Rastanlagen kann mit der Entwicklung des Verkehrs derzeit nicht Schritt halten.“ Hinzu kommt das Fehlen von sanitären Einrichtungen.
Die ausgewiesenen Park- und Halteverbote im Gewerbegebiet kann auch derzeit das Ordnungsamt nur bedingt durchsetzen. Es fehlt an Personal. „Hinzu kommt, dass das Eintreiben der Bußgelder bei den oftmals ausländischen Fernfahrern und Speditionsunternehmen sehr aufwändig ist“, so Horst. Eigenmächtig neuen Parkraum zu schaffen sei für eine Kommune wie Weilerswist im Haushaltsicherungskonzept derzeit nicht möglich. Um das „Wildparken“ in geordnete Bahnen zu lenken müssen laut Klaus Voussem die bestehenden Rastanlagen entlang der A61 und A1 ausgebaut werden. Zudem könnten PKW-Stellflächen auf Rastanlagen nachts auch für LKW nutzbar sein. Um das Problem im Gewerbegebiet kurzfristig abzumildern, plädiert Anne Horst zudem für eine Ausschilderung der vorhandenen LKW-Stellplätze im Industriegebiet ab der Autobahnabfahrt.