Planen und Bauen in der Eifel

Neben dem Euskirchener CDU-Landtagsabgeordneten Klaus Voussem und Bürgermeister Wilfried Pracht waren rund 100 Kammermitglieder der Einladung der Architektenkammer NRW ins Holzkompetenzzentrum Rheinland in Nettersheim gefolgt, um über das Planen und Bauen in der Eifel zu diskutieren. "Ich freue mich sehr, dass Sie mit Ihrer Veranstaltung „Kammer vor Ort“ auch in meinen Wahlkreis gekommen sind", sagte Klaus Voussem bei der Begrüßung durch den Präsidenten der Architektenkammer NRW Ernst Uhing und den Vizepräsidenten Michael Arns. Als Mitglied des Ausschusses für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr pflegt der Euskirchener CDU-Abgeordnete einen regelmäßigen Gedankenaustausch mit dem Präsidium der Architektenkammer NRW zu baupolitischen Themen im Düsseldorfer Landtag. Auch in Nettersheim boten wieder einmal die neue Landesbauordnung NW und das Partnerschaftsgesellschaftgesetz Anlass zur Diskussion. Im "Gesetz zur Einführung einer Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung" (PartG mbB) und zur Änderung des Berufsrechts der Rechtsanwälte, Patentanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer wurde unmittelbar für diese Berufsgruppen eine Verbesserung der Haftungssituation geschaffen. Für Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner bedarf es jedoch noch einer Änderung des Baukammerngesetzes. "Hier ist die Landesregierung eindeutig gefordert, stellte Klaus Voussem fest und sagte zu, das Thema noch einmal im entsprechenden Fachausschuss des Landtags aufzugreifen und weiter: "Auf die neue Landesbauordnung warten wir bis heute allerdings vergeblich. Zuletzt war der Referentenentwurf nach mehrfacher Verschiebung für März 2015 angekündigt worden. Jetzt haben wir schon bald Juni."
Mit drei Fachvorträgen örtlicher Architekten und Stadtplaner hatte die Veranstaltung viel zu bieten. Architekt und Stadtplaner Elmar Paul Sommer aus Monschau sprach in seinem Beitrag "von Bildern des Bauens", Architekt Markus Ernst aus Zülpich richtete den Blick auf "Material und Kontext" und Architekt Prof. Georg A. Poensgen aus Nettersheim referierte, wie eingangs bereits erwähnt, über die Transformation von "Tradition und Moderne". "Wir befassen uns in diesem Jahr verstärkt mit dem Planen und Bauen in den ländlichen Regionen unseres Bundeslandes", erklärte Kammerpräsident Ernst Uhing. Denn gerade hier werde der demografische Wandel in den nächsten Jahren dazu führen, dass Städte und Dörfer mit Leerstand und infrastrukturellem Rückbau umgehen müssen. "Eine Herausforderung, die Kommunen und Architekten in gleicher Weise fordert", stellte Ernst Uhing heraus. Dem konnte Bürgermeister Wilfried Pracht, nur beipflichten. Die elf Dörfer seiner Gemeinde strebten gegenwärtig kein Wachstum mehr an, sondern betrieben eine intensive Bestandspflege. "Eine attraktive und anspruchsvolle Architektur ist für uns durchaus ein wichtiger Standortfaktor", betonte Pracht. Der Gemeinderat lege deshalb Wert darauf, dass bei Neubauten und Sanierungen auf tradierte Bauweisen und Materialien abgehoben werde.
In der abschließenden Publikumsdiskussion wurde u.a. auch noch einmal das Thema "Gestaltungsbeiräte" angesprochen. Dabei handelt es sich um ein aus Sicht des CDU-Abgeordneten Klaus Voussem, der in seiner Heimatstadt Euskirchen auch Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Planung ist, um ein sinnvolles Instrument um Offenheit, Transparenz und vor allem Qualität in das Baugeschehen einer Stadt einzubringen. "Gerade weil immer mehr Städte ihr Stadtbild als Kulturgut schätzen, mit dem sich Bürger identifizieren, das den Tourismus befördert und bei Unternehmen als Standortfaktor gilt, kann eine unabhängige Beratungsinstanz für qualitätsvolle Architektur und Stadtplanung wertvolle Impulse bringen", so Voussem.