Landesverbandstagung des BDB
Um aktuelle Fragen des Planens und Bauens in NRW ging es kürzlich auf der Verbandstagung des Bundes Deutscher Baumeister Architekten und Ingenieure e.V. (BDB) im Ruhrfestspielhaus in Recklinghausen. Für die CDU diskutierte Klaus Voussem, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Wohnen, Bauen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landtags von Nordrhein-Westfalen, mit den baupolitischen Sprechern der übrigen im Landtag vertretenen Fraktionen. Seitens des BDB diskutierten der BDB-Landesvorsitzende Dipl.-Ing. Thomas Kempen und der Präsident der Architektenkammer NRW Dipl.-Ing. Hartmut Miksch auf dem Podium mit. Die Moderation übernahm der Korrespondent für Landespolitik des WDR Dr. Leo Flamm. Unter der Überschrift bezahlbarer Wohnungsbau wurden neben der Wohnungsbauförderung auch Einzelaspekte wie das Bauen für den demographischen Wandel oder die energetische Sanierung diskutiert. Auch ging es auf dem Podium um die Frage, was aus den baupolitischen Zielen des Landes NRW aus dem Jahr 2002 geworden ist. Kritsch hinterfragt wurde dabei von Seiten der Verbandsvertreter, ob überhaupt und wenn ja was davon schon erreicht ist oder überarbeitet werden muss. Beispielweise wurde auch die Frage gestellt, ob der BLB NRW diese Ziele umsetzt und ob das Land vor dem Hintergrund der angedachten Einsparnisse in 2013 seiner Vorbildfunktion bei öffentlichen Gebäuden überhaupt nachkommen kann.
Klaus Voussem stellte klar, dass die aktuellen Entwicklungen im Wohnungsbau keine plötzlichen und unerwarteten Erscheinungen sind. Beim Wohnungsbauförderprogramm bleibt Rot-Grün sowohl im laufenden Kalenderjahr als voraussichtlich auch im nächsten Jahr 2013 weit hinter der 1 Milliarde EURO zurück, die zu Zeiten der CDU- geführten Landesregierung zur Verfügung gestellt wurde. Das Grundproblem sowohl des energetischen als auch des barrierefreien Bauens sind nicht die Neubauten, sondern die Sanierung und der Umbau im Bestand, stellte Voussem fest und weiter: Die Bundesregierung möchte zusätzlich zu den KfW-Programmen die energetische Gebäudesanierung mit 1,5 Mrd. EURO steuerlich fördern. Dies wird jedoch im Bundesrat von den SPD-regierten Bundländern – auch von der NRW-Landesregierung – seit über einem Jahr aus wahlkampftaktischen Gründen blockiert. Für die Zukunft erwarten die Verbände der Bau-Rohstoff- und Wohnungswirtschaft sowie die Sozial- und Mieterverbände einen zusätzlichen Bedarf an preiswerten und bezahlbaren Wohnraum. Nach Ansicht des CDU-Wohnungsbauexperten Klaus Voussem wird der steigende Bedarf insbesondere auf Grund der Zunahme der 1 und 2 Personenhaushalte, der Versorgungssituation auf den angespannten Wohnungsmärkten der wirtschaftlichen Wachstumsregionen und Universitätsstädte, der Stärkung des selbstbestimmten Wohnens im Alter sowie der notwendigen Umstrukturierung und Weiterentwicklung von überalterten Wohnsiedlungen und Stadtquartieren erwartet. Insbesondere vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, der Situation auf den Wohnungsmärkten in den unterschiedlichen Teilregionen des Landes und den funktionalen und baulichen Defiziten des Wohnungsbestandes gibt es einen wohnungspolitischen Handlungsbedarf, so Voussem abschließend.