imAward 2014
Polit-Talk mit Klaus Voussem beim imAward 2014
Anlässlich der Verleihung der „immobilienmanager Awards 2014“ am 20.02.2014 in Köln diskutierte der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Bauen, Wohnen und Verkehr des nordrhein-westfälischen Landtags Klaus Voussem gemeinsam mit Dr. Andreas Mattner, Präsident des Branchenverbandes ZIA, unter anderem über die Mietpreisbremse. Rund 150 Vorstände und Geschäftsführer von großen Immobilienunternehmen aus Deutschland verfolgten gespannt die zu Beginn des Galaabends im DOCK ONE von Christof Hardebusch, Chefredakteur des „immobilienmanager“, moderierte Expertenrunde.
Die Mietpreisbremse kommt. Bremst sie das Mietwachstum oder den Wohnungsneubau? Nach der bereits im Mai 2013 in Kraft getretenen Änderung des § 558 Absatz 3 BGB, die in Nordrhein-Westfalen derzeit zu erheblichen Umsetzungsproblemen führt, haben sich die Koalitionspartner von CDU und SPD im Bund darauf verständigt, die derzeit geltende Regelung noch weiter mit einer zusätzlichen Regelung zu befrachten. Den Ländern soll für die Dauer von fünf Jahren die Möglichkeit eingeräumt werden, in Gebieten mit nachgewiesenen angespannten Wohnungsmärkten bei Wiedervermietung von Wohnraum die Mieterhöhungsmöglichkeiten auf maximal 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete zu beschränken. Klaus Voussem sagte hierzu: „Leider ist eine Große Koalition immer auch ein großer Kompromiss. Wenn wir die Rahmenbedingungen wirklich verbessern und mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen wollen, dann sollte meiner Meinung nach die degressive Abschreibung für den Mietwohnungsbau wieder eingeführt werden, so wie dies ursprünglich von der CDU geplant war.“ Auch aus Sicht von Dr. Andreas Mattner fehlt im Koalitionsvertrag für die Mietpreisbremse eine entsprechende Kompensation. Einzig positiv sei, dass Erstvermietungen in Neubauten sowie Anschlussvermietungen nach umfassenden Modernisierungen von der Mietpreisbremse ausgeschlossen sind.
Weiteres Thema der Runde waren die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung. Diese ziehen hohe Folgekosten nach sich, auch im Wohnungsmarkt. Die Bundesregierung will den Wärmebedarf von Wohnhäusern bis zum Jahr 2050 um 80 Prozent reduzieren. Die Förderhöhe wurde indes offengelassen, merkte Dr. Andreas Mattner hierzu kritisch an. Klaus Voussem erinnerte daran, dass der Bundestag in der vergangenen Wahlperiode mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP die steuerliche Förderung von 1,5 Mrd. € pro Jahr für die energetische Gebäudesanierung beschlossen habe. SPD und Grüne hatten dies jedoch im Bundesrat aus rein wahltaktischem Kalkül verhindert.“Dieses Handeln war unverantwortlich, weil dadurch die Steigerung der Energieeffizienz verhindert wurde“, sagte Voussem und fand hierfür breite Zustimmung.
Im Anschluss an den Polit-Talk verlieh der Immobilien Manager Verlag seine diesjährigen Auszeichnungen in insgesamt vierzehn Kategorien von Management und Finanzierung über Stadtentwicklung und Sozial Responsibility bis hin zum Lifetime-Award für den Krefelder Unternehmer Bernd Heuer.