Gemeinsamer Antrag soll Holzverfügbarkeit sicherstellen
Düsseldorf. Auf Antrag der Fraktion von CDU und FDP wird sich der NRW-Landtag in der kommenden Woche mit den stark gestiegenen Holzpreisen befassen (Drucksache 17/13768). Wie der Euskirchener CDU Landtagsabgeordnete Klaus Voussem mitteilt, soll die Landesregierung beauftragt werden, die bereits eingeleiteten Maßnahmen in der Holzwirtschaft, wie etwa den Waldpakt oder die Abmilderung von Extremwetterfolgen, weiterhin konsequent voranzutreiben. „Viele Dachdecker-, Schreiner- und Zimmereibetriebe bei uns im Kreis Euskirchen leiden unter dem Holzmangel, in den Betrieben droht Kurzarbeit“, so Klaus Voussem. „Wir in NRW müssen jetzt versuchen, aus der Spirale unglücklicher Verkettungen herauszukommen, um den Betrieben Planungssicherheit zu geben.“ Gleichzeitig sorgen sich aus viele Hausbauer um die Mehrkosten, die durch den Preisanstieg auf sie zukommen.
In den vergangenen Wochen haben die stark gestiegenen Nachfragen aus Amerika und Asien nach Schnittholz zu einem extremen Mangel auf dem Markt geführt. Hinzu kommt die anhaltende starke Nachfrage der Bauwirtschaft, voll ausgelastete Sägewerke sowie eine pandemiebedingt gestiegene Nachfrage aus dem Baumarktbereich. Dies lässt die Preise für Produkte aus Holz drastisch ansteigen. „Holz unterliegt nach EU-Recht dem freien Handel“, so Voussem, der deutlich macht, dass sich NRW den Mechanismen der Märkte nicht entziehen kann. „Es sind Europa und der Bund gefragt, unsere Möglichkeiten als NRW sind begrenzt, wir wollen diese aber nutzen.“ Deswegen sei es besser, vorausblickend zu handeln und die Holzwirtschaft nachhaltig zu stärken.
Im Rahmen der Debatte um die künftigen „Baupolitischen Ziele“ der Landesregierung für ihre eigenen Bauherrenschaften soll die Nutzung der Holzbauweise als wichtiger Bestandteil modernen Bauens verankert werden und damit ein Zeichen mit Strahlkraft für kommunale sowie privaten Bauprojekte gesetzt werden. Förderprogramme für das Bauen mit Holz für den privaten als auch den öffentlichen Bereich sollen fortgesetzt und ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang soll geprüft werden, ob aus bereiten Mitteln zusätzliche Förderprogramme für das Bauen mit Holz aufgelegt werden können.
Zusätzlich zum Waldpakt soll der Rohstoff Holz für die heimische Bauwirtschaft gesichert werden. So hat die Überarbeitung der Förderrichtlinien zu Extremwetterfolgen zum Ziel, die Holzqualität möglichst lang zu erhalten, damit diese noch von der Holzindustrie stofflich genutzt werden können. Weiterhin sollen die Waldbauern bestmöglich unterstützt werden. Dies geschieht ebenfalls mit einer Bundesratsinitiative zur Unterstützung der Waldwirtschaft. Durch das Forstschäden-Ausgleichsgesetzes darf derzeit nur noch 85 Prozent der üblichen Menge frisches Fichtenholz geerntet werden.