Errichtung eines Minitraumazentrums geplant
Kreis Euskirchen. Die Erlebnisse durch die Starkregenereignisse vom Juli 2021 werden die Menschen in den betroffenen Gebieten leider noch lange beschäftigen. Daher hat sich der Euskirchener CDU Landtagsabgeordnete Klaus Voussem im Oktober 2021 an die NRW-Landesregierung gewandt und die Errichtung eines Minitraumazentrums vorgeschlagen. „Leider geht in der Diskussion um finanzielle Hilfen allzu schnell unter, dass die betroffenen Menschen auch psychologische Hilfen benötigen. Viele Anwohner und auch die Helfer sind von den Ereignissen traumatisiert, durch die andauernden Wiederaufbaumaßnahmen haben sie jedoch das Geschehene verdrängt“, so Voussem. „Das Land NRW sollte vorzeitig handeln, um entsprechende Angebote vorzuhalten.“ Voussem hat daher vorgeschlagen, kostenfreie Therapieplätze als Fortführung der psychosozialen Akuthilfe (PSAH) bereitzustellen, um eine mittel- und langfristige psychosoziale Unterstützung zu gewährleisten.
Einen ersten Hinweis auf die Notwendigkeit von psychologischer Hilfe erhielt der Landtagsabgeordnete durch den Kontakt mit der Beratungs- und Koordinierungsstelle „Schleidener Tal“. Anfang Januar fand ein Ortstermin mit Vertretern des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Gemünd statt, um den konkreten Bedarf zu ermitteln. „Wir stehen derzeit im Austausch mit der NRW-Landesregierung, um die Förderzusage für die Errichtung eines Minitraumazentrums final zu begleiten“, so Voussem. „Wir hoffen, dass die Zusage bis Ende des Monats vorliegt, damit den Betroffenen weiter geholfen werden kann.“
Experten gehen davon aus, dass jeder zehnte Betroffene der Starkregenereignisse psychologische Hilfe in Anspruch nehmen wird. Zudem sind zum Jahreswechsel viele freiwillige therapeutische Angebote ausgelaufen. „Der Bedarf ist aber weiter da“, so Voussem.