Neues Azubi-Ticket macht Arbeiten im Kreis Euskirchen attraktiver
Kreis Euskirchen. Zum 1. August 2019 führt die NRW-Landesregierung das Azubi-Ticket für Nordrhein-Westfalen ein. Damit können auch Auszubildende, Absolventen des Bundesfreiwilligendienstes, eines freiwilligen sozialen oder ökologischen Jahres, Meisterschüler sowie Beamtenanwärter des mittleren Dienstes gegen einen Aufpreis von 20 Euro den ÖPNV im ganzen Verbundbereich Nordrhein-Westfalen nutzen. „Ich freue mich sehr, dass das Azubi-Ticket im Sommer an den Start geht. Unsere Auszubildenden hier im Kreis Euskirchen können damit mit Bus und Bahn zu ihren Betrieben fahren. Im Ruhrgebiet wohnen und im Rheinland lernen ist dann kein Problem mehr – denn Hemmnisse, etwa unterschiedliche Tarifgebiete fallen bei der Option eines landesweiten Tickets weg“, so Klaus Voussem, CDU Landtagsabgeordneter aus dem Kreis Euskirchen.
Bisher konnten Auszubildende bei ihren lokalen Verkehrsbetrieben und Verkehrsverbünden eine Wochenkarte oder Monatskarte kaufen, gestaffelt nach den jeweiligen Preiszonen des Verbundes. Komplizierter wurde es darüber hinaus, wenn Auszubildende aus dem Geltungsbereich des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) in den Geltungsbereich des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) oder den Aachener Verkehrsverbund (AVV) fuhren. Hier wurden zusätzliche Anschlusstickets nötig.
Die Kosten sind mit 20 Euro für die Zielgruppe der jungen Leute erschwinglich, zumal die Betriebe sich finanziell am Azubi-Ticket ihrer Auszubildenden beteiligen können. Da das Ticket beantragt werden muss, können die Auszubildenden frei entscheiden, ob sie dieses Ticket in ihrem Alltag benötigen. Ein Zwangskauf für alle Auszubildenden entfällt. Eine weitere gute Nachricht: Verkehrsminister Hendrik Wüst MdL hat mit den Verkehrsverbünden in NRW vereinbart, dass bis zum Jahr 2023 die Preise für die verbundweiten Azubitickets und das landesweite Zuschlagticket nicht erhöht werden.
Ein wichtiger Baustein ist das Azubi-Ticket auch im Hinblick auf Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel in Flächenkreisen wie dem Kreis Euskirchen: „Wir brauchen Fachkräfte in Handwerk und Industrie. Dafür brauchen wir eine gute Ausbildung und motivierte junge Leute, die die Ausbildung antreten wollen. Und die Ausbildung da antreten können, wo sie wollen. Dafür müssen sie in einem Maße mobil sein, das nicht einen Großteil des Ausbildungsentgeltes verschlingt. Das schafft das Azubi-Ticket. Und wenn ein Unternehmen oder Handwerk im Wettbewerb um Azubis das Ticket als Möglichkeit entdeckt, mit einem Zuschuss für sich zu werben und seine Attraktivität als Arbeitgeber und Ausbilder hervorzuheben – umso besser“, so Voussem.
„Mit der Einführung des Azubitickets setzen wir einen weiteren Beschluss aus dem Koalitionsvertrag um. Wie für Studierende gilt ab dem Sommer dann auch für Auszubildende in ganz Nordrhein-Westfalen: Sie müssen sich keine Gedanken mehr um den Weg zum Betrieb machen, sondern können das eigene Ausbildungsziel ansteuern.“