Hausverbot für den Enkeltrick
Düsseldorf. Auch im Kreis Euskirchen sind Betrüger immer wieder mit dem Enkeltrick erfolgreich oder geben sich als falsche Polizisten aus, die das Bargeld ihrer Opfer sichern wollen. Rund 14 Millionen Euro ergaunerten die Kriminellen im Jahr 2018 laut Landeskriminalamt in ganz NRW. Auf Antrag von CDU und FDP hat sich nun der NRW-Landtag mit diesen Arten von Diebstahl beschäftigt.
„An den zahlreichen Presseberichterstattungen über immer wieder erfolgreiche Tatbegehungen und immer neue Betrugsformen ist erkennbar, dass die Täter keine Ruhe geben“, so Klaus Voussem MdL, CDU Landtagsabgeordneter aus Euskirchen. „Die bereits erfolgten Maßnahmen und Angebote der Polizei müssen daher weiter fortgeführt und ausgebaut werden. Wir fordern zudem pragmatische Lösungen und Kooperationen mit entsprechenden Branchen, die ältere Bürger erreichen.“
Die regierungstragenden Fraktionen sprechen sich in ihrem Antrag für mehr Präventionsarbeit aus, um potentiellen Opfern zu helfen, einen Betrug frühzeitig zu erkennen und die Polizei zu alarmieren. Die Polizei soll landesweit den Kontakt zu Bank- und Kreditinstituten sowie Sparkassen suchen, um mit diesen Sensibilisierungs- und Aufklärungsmaßnahmen durchzuführen. Zudem sollen kassenärztlichen Vereinigungen und Apothekenkammern kontaktiert werden, um sie als Multiplikatoren für Warn- und Sensibilisierungsmaßnahmen zu gewinnen.
Die Zahl der Opfer, die sich bei der Polizei gemeldet haben, hat sich nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) von 2016 auf 2017 mehr als verdoppelt: Die Zahl stieg um 124 Prozent auf rund 11.700 Einzelfälle. „Immer wieder fallen zumeist ältere oder hilflose Personen auf diese Betrugsmaschen oder falsche Polizisten herein“, so Voussem. Leider sei die Dunkelziffer vermutlich noch höher, da viele Geschädigte aus Scham nicht zur Polizei gingen.
Klaus Voussem: „Die Polizei in Nordrhein-Westfalen weiß um die Straftaten zum Nachteil älterer Menschen und ist in diesem Bereich bereits mit örtlichen Initiativen und Projekten gut aufgestellt, wie beispielsweise dem Einsatz ehrenamtlicher Seniorenberater oder die Zusammenarbeit mit Seniorenverbänden. In Bezug auf die bereits bestehenden Angebote besteht allerdings noch landesweiter Koordinations- und Abstimmungsbedarf.“ Über den Antrag soll abschließend im Innenausschuss beraten und abgestimmt werden.